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Von hier aus verzweigen Kinder zu der Informationsseite und zum Start des Fragebogens. Erwachsene werden auf einen Testfragebogen und eine separate Seite mit Hintergrundinformationen verwiesen (vgl. die Ausführungen zur Erwachsenen-Seite weiter unten).
Hier erhalten die Teilnehmer der Umfrage in kindgerechter Sprache die wichtigsten Informationen über Sinn und Zweck der Untersuchung. Ich habe mich an den Formalkriterien orientiert, die Batinic und Bosnjak für die einleitende Seite von Online-Umfragen definieren. (291) Auf den Hinweis, ob den Teilnehmern ein Ergebnisbericht zugestellt wird, habe ich verzichtet, da kaum davon auszugehen ist, daß Kinder an einer entsprechenden Datenaufbereitung interessiert sind. Ausdrücklich habe ich die Kinder darauf aufmerksam gemacht, daß die Anwesenheit von Erwachsenen erwünscht ist, da sie ggf. bei den Angaben zur Nutzungsintensität behilflich sein könnten.
Die Kinder geben hier in ein Eingabefeld ihren Namen oder einen Spitznamen ein. Mit diesem Namen werden die Kinder auf der ersten Frage-Seite angesprochen. Diese Personalisierung sollte das Interesse der Kinder an dem Fragebogen wecken.
Dieser Teil enthält acht Fragen zur Person sowie zum Nutzungsverhalten der Kinder allgemein. Die Seiten wurden entsprechend den inhaltlichen und formalen Kriterien umgesetzt, die ich in den beiden vorhergehenden Kapiteln beschrieben habe. Vor den letzten beiden Fragen werden die Kinder erneut darauf hingewiesen, daß die Anwesenheit von Erwachsenen ausdrücklich erwünscht ist. Diese letzten beiden Fragen verlangen von den Kindern, daß sie ihr Internet-Nutzungsverhalten allgemein reflektieren. Diese kognitive Leistung können zumindest jüngere Kinder nicht ohne weiteres erbringen. Die Anwesenheit eines Elternteils oder Lehrers kann hier Abhilfe schaffen. (292)
Sie schließt den ersten Teil der Befragung ab und soll neugierig machen auf den zweiten. Ein kleiner animierter Cartoon steht stellvertretend für Inhalte im Internet, die unter Umständen für Kinder interessant sein könnten. Es wird darauf hingewiesen, daß die Kinder im zweiten Teil der Umfrage weitere solcher Inhalte "entdecken" können.
Sieben verschiedene Anwendungsmöglichkeiten und Typen von Online-Inhalten
werden vorgestellt. Auf einer ersten Seite wird die jeweilige Anwendungsform
erklärt und danach gefragt, ob die Kinder Erfahrung mit dieser Art der
Internet-Nutzung haben. Falls ja, können die Kinder auf einer zweiten Seite
Angaben darüber machen, wie sie ihnen gefällt. Die Beliebtheitsskala umfaßt
drei Stufen, symbolisiert durch drei stilisierte Gesichter (Smileys) mit drei
verschiedenen Gesichtsausdrücken und in drei unterschiedlichen Farben (die "Ampelfarben"
Grün, Gelb und Rot). Die Smileys brauchen die Kinder nur anzuklicken.
Auf diese Weise werden alle sieben Möglichkeiten der Internet-Anwendung erklärt und
abgefragt.
Nach der eigentlichen Umfrage gelangen die Kinder auf eine Seite, von der aus sie eine Feedback- und eine Link-Seite abfragen können.
Die Erfahrungen der Online-Redaktion des Südwestrundfunks mit dem Kindernetz lassen darauf schließen, daß Kinder am Internet vor allem Partizipationsmöglichkeiten schätzen. Sie werden ausgesprochen aktiv, wenn sie bei einem Online-Angebot die Gelegenheit bekommen, ihre Meinung kundzutun. (293) Ich habe die eigentliche Umfrage deshalb mit einem kleinen Forum abgeschlossen. Über ein Eingabeformular können die Respondenten Kommentare zu der Online-Umfrage abgeben, die kurz danach auf der Seite erscheinen. (294) Dieses Forum diente zur Prüfung der Hypothese, daß Kinder eifrig eigene Inhalte in Online-Foren einbringen. Ferner versprach ich mir Erkenntnisse darüber, ob Kinder die Umfrage reflektiert haben.
Eine Übersicht mit Hyperlinks zu den im Laufe der Befragung erwähnten Internet-Angeboten für Kinder. Die einzelnen Angebote werden kurz beschrieben.
Von der Startseite aus gelangen Erwachsene zu einer Seite mit
Hintergrundinformationen zu der Online-Umfrage. Eine ausführliche Aufklärung der
Eltern bzw. Lehrer erschien mir besonders wichtig, um die Akzeptanz für das
Projekt zu erhöhen. Besonders um jüngere Kinder zu erreichen, mußten Erwachsene für
das Projekt gewonnen werden. Denn von kleinen Kindern nehme ich an, daß
sie das Internet vorwiegend im Beisein eines Erziehungsberechtigten nutzen. (295)
Diese Seite enthält Angaben über Ziele und Anlage der Studie und über den
Untersuchungsleiter. (296) Außerdem wurde zur Authentifizierung ein Schreiben
des Instituts für Journalistik als Faksimile beigefügt (GIF-Datei). Ich habe
großen Wert darauf gelegt, die technische Funktionsweise der Online-Umfrage transparent
zu machen, um eventuelle Bedenken bezüglich kommerzieller Ausnutzung persönlicher
Daten zu zerstreuen. Der nicht-kommerzielle Charakter wurde herausgestellt,
ebenso eine Veröffentlichung der Ergebnisse in Aussicht gestellt.
Wichtiger Bestandteil der Erwachsenen-Seite: der Testfragebogen. Dieser
sollte Eltern und Lehrern die Möglichkeit geben, die Umfrage "auszuprobieren", ohne
daß die von den Erwachsenen generierten Daten in die eigentlichen Untersuchungsergebnisse
einfließen würden. (297) Denn bei der Frage nach dem Alter habe ich ab 14 Jahren
nicht mehr differenziert: Klickt ein Respondent auf "älter als 13", so ist nicht
zu unterscheiden, ob es sich um einen Erwachsenen oder einen Jugendlichen handelt,
der nur knapp aus der anvisierten Zielgruppe der Untersuchung herausfällt. (298)
Daß ich über den Testfragebogen Erwachsene "herausfiltern" wollte, hatte noch einen
zweiten wesentlichen Grund: Eine Analyse der Zugriffsstatistiken für die
Fragebogen-Seiten sollte Aufschluß darüber geben, wieviele Kinder die ersten
Seiten des Fragebogens zwar aufgerufen, später aber abgebrochen haben. Dies
konnte aber nur funktionieren, wenn tatsächlich Kinder die eigentlichen Fragebogen-Seiten
aufriefen. Diese Verfahrensweise bot allerdings keine absolute Gewähr dafür, daß
keine Erwachsene den Kinderfragebogen ausfüllen. (299)
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(290) Vgl. die Fragebogen-Seiten sowie Abbildung 2.2. Der Fragebogen ist bis auf weiteres unter folgender Adresse einzusehen: http://pweb.uunet.de/pr-gehle.do/kinder/
(291) Vgl. Kapitel 2.1.5.
(292) Vgl. Kapitel 2.1.3.
(293) Vgl. Kapitel 1.4.
(294) Die Kommentare landeten zunächst in meinem elektronischen Postkasten, so daß ich sie auf "verbale Entgleisungen" überprüfen konnte. Während des Untersuchungszeittraumes habe ich - sofern nötig - die Kommentar-Seite mehrmals täglich aktualisiert.
(295) Vgl. Kapitel 2.2.1.
(296) Vgl. die Fragebogen-Seiten
(297) Vgl. Kapitel 2.1.4.
(298) Vgl. die Fragebogenseiten; hier Frage 2.
(299) Vgl. dazu die folgenden Ausführungen zur Technik sowie Kapitel 2.1.4.; vgl. ferner Kapitel 2.4.1.2.
© Tobias Gehle, 1998
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