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"Rücklaufquote" und Abfragehäufigkeit für einzelne Fragebogen-Abschnitte
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Aus der Altersgruppe der bis 13jährigen haben insgesamt 341 Kinder den Fragebogen
komplett ausgefüllt. 95 Respondenten waren älter als 13 Jahre. Dazu kommen 15 komplett
ausgefüllte Kinderfragebögen, die wegen einer technischen Panne nicht für die Auswertung
verwendet werden konnten. (324)
Der Testfragebogen wurde von 59 Erwachsenen komplett durchgearbeitet. Darüber hinaus
haben sich offensichtlich auch Kinder auf die Testfragebogen-Seiten "verirrt". Zumindest
gaben 32 Respondenten, die den Testfragebogen ausgefüllt haben, ein Alter bis einschließlich
13 Jahre an. Diese 32 Datensätze sind in der Gesamtzahl der Respondenten bis 13 Jahre
(341) enthalten. Ich gehe davon aus, daß in diesen Fällen ein Lehrer bzw. Elternteil
zunächst die Hintergrundseite für Erwachsene aufgerufen und sich über die Umfrage
informiert hat, um anschließend den Testfragebogen gemeinsam mit den Kindern durchzugehen
oder sie selbständig die Fragen beantworten zu lassen. Mit letzter Sicherheit läßt
sich allerdings nicht feststellen, ob die Respondenten tatsächlich Kinder sind.
Dies ist jedoch ein generelles Problem der angewandten Umfragemethode, das auch den
eigentlichen Kinderfragebogen betrifft.
Tabelle 2.1: Abrufhäufigkeit für einzelne Bestandteile der Fragebogen-Seiten
(nur Kinderfragebogen). Absolute Zahlen.
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Homepage | 1128 |
Infos für Kinder (Ausgangsseite des Kinderfragebogens) | 774 |
interaktive Startseite | 625 |
Links | 621 |
Forum-Formular | 251 |
Meinungen anderer Kinder | 198 |
Info / Eltern | 715 |
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Bringt man die Zahl der komplett ausgefüllten Kinderfragebögen in Zusammenhang mit
der Abrufhäufigkeit für die Startseite des Kinderfragebogens, läßt sich eine ungefähre
Rücklaufquote ermitteln. Die Analyse der Log-Dateien des WWW-Servers, der die "Kinder im Netz"
-Homepage beherbergte, gibt Aufschluß darüber, wie häufig die einzelnen Abschnitte
des interaktiven Fragebogens aufgerufen wurden. (325) Daran wiederum läßt sich
ablesen, wie viele Kinder nicht nur die ersten Seiten des Fragebogens aufgerufen, sondern
ihn komplett durchgearbeitet haben.
Die Homepage, d.h. die Seite der Umfrage, die sowohl bei Erwachsenen als auch bei
Kindern als erstes auf dem Bildschirm erschien, wurde insgesamt 1128 mal besucht. (326)
Dies ist also in etwa die Zahl aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die
den Teilnahmeaufruf zur Kenntnis genommen und daraufhin die Fragebogenseite aufgerufen
haben.
Für die Ausgangsseite des eigentlichen Kinderfragebogens ergibt die Analyse
der Log-Dateien 774 Aufrufe. Insgesamt wurden über die Kinderfragebogen-Seite 419
Datensätze generiert (die 95 Fragebögen von Kindern über 13 Jahren inklusive, ebenso
die 15 komplett ausgefüllten Fragebögen, die aus technischen Gründen für die
spätere Auswertung nicht in Betracht kamen; nicht eingerechnet sind jedoch die 32
Kinderfragebögen, die über die Testseiten verschickt wurden). Über die Hälfte
(54 Prozent) aller Kinder, die den Kinderfragebogen angegangen sind, haben ihn
auch bis zum Ende durchgearbeitet.
Abb. 2.5: Abrufhäufigkeit für einzelne Bestandteile des Kinderfragebogens *
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* Die Zahl der Abfragen für die Ausgangsseite des Kinderfragebogens wurde gleich 100
gesetzt und im Verhältnis dazu die Abrufhäufigkeit für die anderen Seiten errechnet.
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Dies ist jedoch keine klassische Rücklaufquote nach den strengen Definitionskriterien
der Empirie. Sie berücksichtigt nämlich all jene Kinder nicht, die zwar
den Teilnahmeaufruf gesehen, die Umfrageseite daraufhin aber nicht besucht haben. (327)
Ausgeschlossen sind ferner alle Kinder, die zwar die allererste Seite der Fragebogen-Homepage
geladen haben, aber nicht darüber hinausgekommen sind.
Betrachtet man, wie häufig Kinder die einzelnen Bestandteile des Fragebogens abgerufen
haben, fällt auf, daß die Liste mit Hyperlinks zu Kinderseiten im World Wide Web sehr
gefragt war (vgl. Abb. 2.5). Da die Umfrage chronologisch aufgebaut war, (328)
die Kinder also die Surftips nur erreichen konnten, wenn sie den Fragebogen komplett
beantwortet haben, stellt sich die Frage: Wie kommt es, daß "nur" etwas mehr als
die Hälfte der Kinder die Umfrage beendet hat, augenscheinlich aber vier von fünf
Respondenten (80,2 Prozent) bis zu den Links vorgedrungen sind? Die wahrscheinlichste
Erklärung dafür ist: Viele Kinder haben - einmal mit der Umfrage fertig - sich die
Adresse der Link-Liste "gemerkt", d.h. ihrem Browser
ein Lesezeichen (Bookmark)
hinzugefügt, das direkt auf die Link-Liste verweist. Später haben diese Kinder dann offenbar
die Seite erneut aufgesucht oder aber die URL an andere Kinder weitergereicht.
Es fällt ferner ins Auge, daß die Info-Seiten für Kinder und Erwachsene zusammengerechnet
häufiger abgefragt wurden, als die eigentliche Homepage der Umfrage-Seiten.
Dies wiederum dürfte damit zusammenhängen, daß viele Erwachsene, nachdem sie einmal
die Erwachsenen-Seite durchgelesen hatten, direkt zum Kinderfragebogen verzweigt sind.
Eine weitere mögliche Erklärung: Einige Webmaster haben direkt zu der Einstiegsseite für
Kinder oder Erwachsene gelinkt, so daß auf diesem Wege die Homepage umgangen wurde.
Das SWR-Kindernetz beispielsweise ist so vorgegangen.
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Fußnoten |
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(324)
Ich hatte die HTML-Seiten zunächst so programmiert, daß die Antworten für Teil
1 und Teil 2 der Befragung separat verschickt wurden. Dadurch wollte ich herausfinden,
wie viele Kinder zwar den ersten Teil der Befragungsprozedur durchlaufen, danach
aber aufgeben bzw. im zweiten Teil abbrechen. Diese Vorgehensweise erwies sich
jedoch als nicht praktikabel. In den ersten Tagen des Untersuchungszeitraumes haben mehrere
Kinder im Abstand von nur wenigen Minuten den Fragebogen durchgearbeitet, so daß sich
die einzelnen Datenpakete nicht zweifelsfrei einander zuordnen ließen. Nachdem mir
auf diese Weise die Datensätze von 15 Kindern verlorengegangen waren, habe ich
die HTML-Seiten umprogrammiert. Dies hatte jedoch keinen Einfluß auf das äußere
Erscheinungsbild der Umfrageseiten.
(325)
Vgl. Kapitel 2.2.2.4.
(326)
Die im folgenden genannten absoluten Werte sind jedoch mit einem gerütteten
Maß an Mißtrauen zu betrachten. Zum einen liegt es in der Architektur des Internet
begründet, daß die Analyse einer Log-Datei niemals ganz genau sein kann.
Sogenannte Proxys, Zwischenspeicher im Netz, verfälschen die Ergebnisse. Einen weiteren
Unschärfefaktor stellen Indizierprogramme dar, die im Auftrag von Online-Katalogdiensten das
Internet selbsttätig nach neuen Inhalten durchsuchen. (Zur Verfälschung durch
Proxy-Server vgl. Kapitel 2.1.4.; zum Unsicherheitsfaktor,
der auf die Indizierprogramme zurückgeht, vgl. Kapitel 3.4.1.
Außerdem ist davon auszugehen, daß der Fragebogen in einigen Fällen von
mehreren Schülerinnen und Schülern nacheinander an demselben Computer ausgefüllt wurde.
Diese mehrfachen Zugriffe auf die Fragebogen-Homepage haben aber nur einen einzigen Eintrag
in der Log-Datei zur Folge. (Das setzt allerdings voraus, daß der Browser in seiner
Standardeinstellung belassen wird.)
(327)
Vgl. Kapitel 2.1.4.
(328)
Vgl. Abbildung 2.2.
© Tobias Gehle, 1998
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