Kinder im Netz

zurück Formale Anforderungen an Online-Fragebögen und forschungspragmatische Erwägungen vor

Das Internet ist ein flüchtiges Medium. Wenngleich kaum empirische Befunde dazu vorliegen, läßt sich vermuten, daß Aufmerksamkeitsspannen - insbesondere im World Wide Web - enorm kurz sind. Endlose Fragelisten sind daher zu vermeiden. Für Umfragen in Newsgroups raten Batinic und Bosnjak, 40 Items nicht zu überschreiten. Der gesamte Fragebogen sollte sich in maximal zehn Minuten beantworten lassen. (272) WWW-Fragebögen sollten meines Erachtens eher noch kürzer sein, denn sie lassen sich nur online bearbeiten, es sei denn, das Fragebogen-Formular ist in einer einzigen HTML-Seite untergebracht.
Außerdem, so empfehlen Batinic und Bosnjak weiter, sollte der Kopf eines jeden Online-Fragebogens, unabhängig vom technischen Verbreitungskanal, einige grundlegende Informationen über das Forschungsprojekt enthalten:

Wird auf eine Online-Umfrage entsprechend aufmerksam gemacht, so lassen sich nach Einschätzung Batinic's durchaus Rücklaufquoten von 300 bis 400 Teilnehmern innerhalb der ersten zwei Wochen bewerkstelligen. (274) Um möglichst viele potentielle Umfrageteilnehmer zu erreichen, raten Batinic und Bosnjak u.a. zu folgenden "Werbemaßnahmen":

  1. Aufbau von Kontakten zu Betreibern von themenverwandten WWW-Seiten, mit der Bitte, einen Link auf die Fragebogen-Seite (im WWW) zu setzen oder auf eine E-Mail-Umfrage aufmerksam zu machen

  2. Anmeldung bei den einschlägigen Suchmaschinen im World Wide Web

  3. Mitteilungen an Newsgroups und Mailinglisten, die von der Zielgruppe frequentiert werden. Dabei sollte jedoch möglichst auf den nicht-kommerziellen Charakter der Untersuchung aufmerksam gemacht werden.

  4. Anbringen von (kostenpflichtigen) Werbebannern auf häufig besuchten Homepages, z.B. bei Suchmaschinen und populären Online-Magazinen. (275)



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zurück (272) Batinic, Bernad/Bosnjak, Michael: Fragebogenuntersuchungen im Internet, a.a.O., S.224. Vgl. zur Bereitschaft, an Online-Umfragen teilzunehmen, auch Batinic, Bernad/Bosnjak, Michael: Determinanten der Teilnahmebereitschaft an Internetbasierten Fragebogenuntersuchungen. Abstract zu einem Vortrag auf der German Online Research '97. Online im Internet 1997. URL: http://infosoc.uni-koeln.de/girlws/abstracts/sa_05.html [Stand 20.8.1998]; ferner Batinic, Bernad: Internet-Umfragen-Newsletter. Ausgabe 9 vom 30.9.1997. Online im Internet 1997. URL: http://www.psychol.uni-giessen.de/~Batinic/survey/um9.htm [Stand 20.8.1998].

 

zurück (273) Batinic, Bernad/Bosnjak, Michael: Fragebogenuntersuchungen im Internet, a.a.O., S.223. Schmidt betont das Motivationspotential von Online-Umfragen, die vom Befragten nicht nur Informationen "verlangen", sondern Ergebnisse in Aussicht stellen, welche die Teilnehmer nach Abschluß der Studie abrufen können: "Under circumstances where respondents are made aware that they will benefit informationally by participating, they are likely to exhibit increased motivation. If respondents know that the feedback they receive is about themselves, and based on the data that they provide, then they are likely to supply accurate and thoughtful responses." - Schmidt, William C., a.a.O.

 

zurück (274) Batinic, Bernad: Die Durchführung von Fragebogenuntersuchungen im Internet, a.a.O.

 

zurück (275) Vgl. Batinic, Bernad/Bosnjak, Michael: Fragebogenuntersuchungen im Internet, a.a.O., S.235f.

© Tobias Gehle, 1998

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