Kinder im Netz

zurück Reichweite und soziodemographische Daten vor

Der GfK Online-Monitor macht 12 Prozent der Deutschen zwischen 14 und 59 Jahren als Online-Nutzer aus. Dies entspricht 5,6 Millionen Personen. Die acht Monate früher durchgeführte ARD Online-Studie kommt auf 6,5 Prozent (absolut: 4,11 Millionen). Allerdings bezog diese Untersuchung - wie bereits ausgeführt - auch Personen ein, die älter als 59 Jahre sind.

Tabelle 1.1: Altersstruktur der
Online-Nutzer
(ARD-Online-Studie)


14-19 7
20-29 31
30-39 35
40-49 18
50-59 8
60 und älter 1


Angaben in Prozent

Das Internet und die proprietären Online-Dienste (AOL, CompuServe, T-Online) sind - betrachtet man das Alter seiner Nutzer - immer noch ein Medium der jungen Generationen. Beim GfK Online-Monitor gaben mehr als zwei Drittel der befragten User ein Alter zwischen 14 und 39 Jahren an (70 Prozent). Die ARD Online-Studie kommt zu einer ähnlichen Altersverteilung (siehe Tabelle 1.1). Der Vergleich der sechs bisher durchgeführten W3B-Umfragen fördert jedoch tendenziell eine Verschiebung zugunsten der älteren User zutage (vgl. Abbildung 1.2).


Abbildung 1.2


Wie schon frühere Studien gezeigt haben, sind Online-Medien vor allem eine männliche Domäne. (vgl. Abbildung 1.3). Van Eimeren u.a. konstatieren jedoch - mit Blick auf die ARD-Studie - im Vergleich der verschiedenen Altersgruppen deutliche Unterschiede in der Geschlechterverteilung: "Die Online-Welt ist (noch) männlich. Auf drei Online-Anwender kommt eine Anwenderin. Allerdings verschiebt sich dieses Verhältnis zugunsten der Frauen, je jünger die Anwender sind. Im Segment der 14- bis 19jährigen trifft eine Online-Nutzerin auf 1,6 Online-Nutzer." (14)

Abbildung 1.3 Zur Nutzungsintensität: Laut ARD-Online-Studie sind die Nutzer von Internet und Online-Diensten werktags im Schnitt 71 Minuten im Netz, am Wochenende 87 Minuten täglich. Allerdings fallen die Unterschiede zwischen Intensiv- und Gelegenheitsnutzern sehr groß aus. Nach GfK-Angaben sind rund 41 Prozent aller Nutzer täglich im Internet unterwegs oder nutzen das Online-Angebot eines proprietären Dienste-Anbieters.

Ein Ergebnis, das den drei Repräsentativstudien gemein ist: Die Deutschen nutzen das Internet und die proprietären Dienste zum überwiegenden Teil beruflich. Die W3B-Befragung weist jedoch ein umgekehrtes Verhältnis aus. Dies wiederum könnte mit der Tatsache zusammenhängen, daß bei dieser Untersuchung die Respondenten selbst über ihre Teilnahme an der Erhebung entschieden und keine aktive Stichprobenziehung erfolgte. Die Bereitschaft, sich am heimischen PC an einer immerhin einige Minuten beanspruchenden Web-Befragung zu beteiligen, könnte unter Umständen größer sein als im beruflichen Umfeld. In jedem Fall ist dieses Ergebnis nicht repräsentativ für die Gesamtheit der User. (15)

Was das soziale Umfeld der privaten Nutzung angeht, so kristallisierte sich bei der Typologie-der-Wünsche-Studie ein Trend heraus, der mir mit Blick auf das Thema der vorliegenden Arbeit bemerkenswert erscheint: Deutlich mehr als die Hälfte der Respondenten (58 Prozent), die angaben, sie nutzten das Internet privat, leben in einem Haushalt ohne Kinder bzw. Jugendliche unter 18 Jahren, nur etwas mehr als ein Viertel (26 Prozent) dagegen in einem Haushalt, in dem ein Paar mit mindestens einem Kind unter 13 Jahren zu Hause ist. Dies läßt sich als Indiz dafür interpretieren, daß das Internet und die Online-Dienste kein ausgesprochenes Familienmedium darstellen. Gestützt wird diese Hypothese von der GfK-Studie: Danach wohnen 61 Prozent der Nutzer in einem Ein- oder Zweipersonenhaushalt. Allerdings ist es natürlich denkbar, daß Kinder und Jugendliche für sich allein einen Internet-Anschluß nutzen, beispielsweise vom eigenen PC im Kinderzimmer aus. (16) Die Altersgruppe der unter 14jährigen jedoch fiel bei beiden Studien aus dem Sample heraus.



zurück Fußnoten vor

Benutzen Sie die zurück Buttons, um zum Text zurückzukehren.

 

zurück (14) Eimeren, Birgit van/Oehmichen, Ekkehardt/Schröter, Christian, a.a.O., S.549.

 

zurück (15) Vgl. die Diskussion über methodische Schwächen von Online-Umfragen in Kapitel 2.1.4.

 

zurück (16) Vgl. Kapitel 1.3.1.

© Tobias Gehle, 1998

zurück Bookmark für diese Seite: http://www.netz-kids.de vor


[Startseite]  [Abstract]  [Inhalt]  [Literatur]  [Fragebogen]
  [Download]  [Kontakt]  [nach Hause]