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Schreiben eines Gymnasial-Lehrers zur Online-Umfrage "Kinder im Netz"
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Benz, Edgar <ebenz@rz-online.de>: Re: Online-Umfrage *Kinder im Netz*.
E-Mail vom 3.7. 1998 an Gehle, Tobias <kinder.im.netz@gmx.de>. Online im Internet 1998.
Absendedatum: | Sun, 28 Jun 1998 11:57:23 +0000 |
Von: | Edgar Benz <ebenz@rz-online.de> |
Antwort an: | ebenz@rz-online.de |
An: | kinder.im.netz@gmx.de |
Betreff: | Re: Online-Umfrage *Kinder im Netz* |
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Hallo,
via <Gymnasien Rldpflz <kinder.im.netz@gmx.de> habe ich vor einiger Zeit
den Hinweis auf die Umfrage bekommen und ihn auf unserer Homepage
installiert ( http://schulen.rhein-zeitung.de/johannes ). Da mich das
Thema selbst interessiert, habe ich die Schülerinnen und Schüler unserer
5. Klassen befragt (einige Vertretungsstunden waren auf diese Weise
sinnvoll genutzt). Ich habe mich an den genannten Fragen orientiert und
bin zu folgenden Ergebnissen gekommen:
- Welche Dienste des Internets und welche Inhalte finden den groessten
Anklang?
Die Schüler/innen wissen, daß man "viele Informationen" bekommen kann
(WWW) und sich auch "Spiele laden" kann. Eine strukutrierte Vorstellung,
welche Dienste es gibt, fehlt allerdings.
- Ab welchem Alter tummeln sich die Kids im Netz?
Von "Tummeln" kann bei den 11 bis 12jährigen eigentlich nicht die Rede
sein. Einige waren ab und zu mal im Internet (vielleicht 10 Prozent),
aber die meisten kennen es eher vom Hören und Sagen. Ich habe den
Einstieg in meine Befragung mit dem Tafelanschrieb "www.tagesschau.de"
gewählt, mit dem allerdings ca. 50 Prozent etwas anfangen konnten.
- Wie haeufig sind Kinder online?
Das ergibt sich aus der vorherigen Antwort. In besagtem Alter höchstens
eine Stunde pro Woche, das allerdings halt nur bei maximal 10 Prozent.
- Wer verschafft den Kindern Zugang zum Netz: die Schule, die Eltern,
Freunde?
Fast ausschließlich Eltern, Geschwister oder andere Verwandte. In
einigen Fällen auch Freunde, aber auf keinen Fall die Schule, d.h. hier
unsere Schule, die zwar einen Internet-Zugang besitzt, aber keinen
"Medienraum", in dem Klassen der Stärke 30 und mehr unterrichtet werden
könnten. (Von "wildem" Surfen ohne Aufsicht halte ich persönlich nicht
viel.)
- Ist das Internet eigentlich eine Sache nur fuer Jungs?
Nein, die Mädchen der vier Klassen waren einhellig der Meinung, daß es
für sie auch etwas bietet, wobei die informative Seite und nicht
technische Aspekte interessieren. Von den Jungen kamen zwar vereinzelt
Bemerkungen wie "Frauen und Technik", deren Ernsthaftigkeit sie aber
selbst anzweifelten.
So weit meine Resultate. Daß die Schüler/innen sich eigenständig an der
Umfrage beteiligen, erscheint mir schwer möglich: Es fehlt doch der
Zugang und das Wissen in der 5. Jahrgangsstufe.
Am Ergebnis der Untersuchung bin ich natürlich interessiert.
Mit freundlichen Grüßen
Edgar Benz
Priv. Johannes-Gymnasium Lahnstein
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